Kann eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters revidiert werden oder gibt es stets eine Wiederholung?
Der Schiedsrichter sieht, dass ein Ball von der Nachbarplatte herüberfliegt und ruft Stopp, um das Spiel zu unterbrechen. Gleichzeitig bemerkt er, dass ein Spieler kurz vorher (oder auch gleichzeitig) einen unerreichbaren Ball an seiner Platte gespielt hat. Zählt dieser Punkt oder muss hier der Ballwechsel wiederholt werden?
Ein Zurücknehmen einer Entscheidung ist durch das Tischtennis-Regelwerk nicht vorgesehen. Daraus lässt sich aber auch keine zwingende Wiederholung der strittigen Entscheidung ableiten. Vielmehr hat der Schiedsrichter zu entscheiden, ob der Ball noch im Spiel oder der Ballwechsel bereits beendet war. Nach Ziffer 5.4 der Internationalen Tischtennisregeln A wird dann die Entscheidung des Schiedsrichters gewertet: „Wird das Ergebnis eines Ballwechsels gewertet, so bezeichnet man das als Punkt.“
Erkennt der Schiedsrichter jedoch, dass die Spielbedingungen nach Ziffer 3.2.5.4 er Internationalen Tischtennisregeln B gestört war, so entscheidet er, „ob die Spielbedingungen auf eine Art gestört wurden, die das Ergebnis des Ballwechsels beeinflussen konnte.“ Wird eine Spielbeeinflussung erkannt, so wird das Spiel nach Ziffer 9.2.4 der Internationalen Tischtennisregeln A unterbrochen und nach Ziffer 9.1.4 wiederholt.