Auslegung der Tischtennisregeln – Spieler wirft Ball beim Aufschlag hoch und fängt diesen auf, da er gestört wurde.
Ein Spieler wirft den Ball beim Aufschlag hoch und fängt diesen wieder auf, da er von Zuschauern gestört wurde. Dies geschieht im Spielverlauf mehrfach. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden? War dieses Verhalten in Ordnung oder handelt es sich um einen Fehlaufschlag?
In Ziffer 5.2 der Internationalen Tischtennisregeln A steht: „Der Ball ist im Spiel vom letzten Moment an, in dem er – bevor er absichtlich zum Aufschlag hochgeworfen wird – auf dem Handteller der freien Hand ruht, bis der Ballwechsel als Let (Wiederholung) oder als Punkt entschieden wird.“ Weiterhin ist in Ziffer 6.1 zu lesen: „Der Aufschlag beginnt damit, dass der Ball frei auf dem geöffneten Handteller der ruhig gehaltenen freien Hand des Aufschlägers liegt.“
Damit ist das Auffangen des Balls nicht statthaft und der Punkt muss für den Gegner gewertet werden. Auch wenn Zuschauer einen Aufschläger absichtlich aus dem Konzept bringen wollen, so hat dieser sich so zu konzentrieren, dass er durch das Verhalten der Zuschauer nicht aus dem Konzept gebracht wird. Übrigens würde beim Freiwurf im Basketball auch niemand auf die Idee kommen den Zuschauern einen Maulkorb zu verbieten. Hier wird u.a. auch mit optischen Mitteln der gegnerische Freiwurfschütze bewusst aus dem Konzept gebracht. Tischtennis ist ebenfalls kein Spiel für Mimosen.